TOOJ (Muluc): sprich Toch
O IMOX, W NOJ, S A’KAB’AL, N TZ’IKIN
TOOJ ist der Ausgleich im Rad des Lebens, die Gabe und Hingabe, die mir zufließende göttliche Gnade, das Gebende in der Vergebung, der Ausgleich von Geben und Erhalten, das Opfer im Prinzip der Bereitschaft zu geben. TOOJ ist auch die Gabe in den Riten, der TOOJ einer Mayazeremonie, die Gabe und das Geschenk für das, was wir im Kreislauf aus den geistigen Quellen erbitten, TOOJ ist der Lebensstrom, der aus dem gebenden Prinzip alles in Bewegung und Fluss hält. TOOJ ist die heilige Kraft des Herzsteins Jade, der Stein des Lebens und der Weisheit der Maya.
T OOJ ist der Nahual, der den Kreislauf des Gebens und Erhaltens schließt. Was auch immer wir aus der geistigen Welt erbitten, (hängt auch damit zusammen) ist verbunden mit dem, was wir bereit sind zu geben. TOOJ ist die Kraft der Liebe im Geben. Durch unsere Bereitschaft zu geben öffnen sich die Tore für das, was uns zugeführt werden kann. Wenn wir Materie und Wissen anhäufen, geschieht dies oft auf Kosten anderer. Dadurch richtet sich auch das, was wir uns geschaffen haben, gegen uns und unseren Lebensfluss. Wer zur Fülle des Lebens dadurch gelangt, dass er bereit ist zu geben, der schafft in sich den Magnetismus, dass ihm auch entsprechende Fülle zufließen kann.
Der Mayapriester gibt in den Feuerzeremonien den sagrado TOOJ in Form einer großen Fülle kostbarer Zeremonienmaterialien. Damit bezahlt der Schamane im wahrsten Sinne des Wortes für das, was sich der betroffene Mensch und Heil Suchende aus Unkenntnis manifestiert hat. Somit steht TOOJ als Symbol für den Ausgleich, für das Auffüllen eines inneren Vakuums, das durch Habgier oder durch beengendes Armutsbewusstsein an Blockierung geschaffen wurde. In TOOJ gleichen wir Schuld und Unvollkommenheit durch das aus, was wir bereit sind zu geben.
Man könnte TOOJ auch bezeichnen als den Hüter des offenen Karmas, das nach Ausgleich drängt. Dieses Geben bedeutet in unserem Kulturkreis die Bereitschaft, für ein soziales Projekt zu spenden, durch Arbeitsleistung in den Dienst eines Sozialprojekts zu gehen und dergleichen mehr. Konflikte und Auseinandersetzungen in der Gemeinschaft lassen sich auch durch einen TOOJ in der Form ausgleichen, dass der machtgierige Mensch konsensbereit eine gemeinsame Lösung sucht. TOOJ steht auch für diesen Konsens und hält dadurch auch die Gemeinschaft zusammen. Er kann verglichen werden mit einer rotierenden Energie, die uns in ständiger Bewegung hält und zum Geben auffordert.
Aus der Gabe und Hingabe ist im Lebensrad auch die Basis für ein spirituell sich entfaltendes Leben gegeben. Durch unsere Aufmerksamkeit und Wachheit halten wir im Geben den Kontakt zu den unsichtbaren Ebenen, die uns in Dankbarkeit den Weg zur Erfüllung und zur Fülle bahnen. Im Christentum ist TOOJ die Kraft des Opfers, des Fastens, der Bereitschaft zu spenden und sich anderer Menschen anzunehmen.
TOOJ steht in seiner dunklen Seite für die Auswirkungen unserer niederen Emotionen und Gedanken als Folge unserer Haltung. Er zieht uns in Krankheit, Schmerz, Leid und Schuldbehaftung, wenn wir uns seines gebenden Wesens nicht bewusst sind und nur Nehmende und Ausnützer sind. Dadurch ist TOOJ auch ein Tag des Schwarzmagiers, der an diesem Tag seine Rituale gestaltet und seine Gaben der dunklen und zerstörerischen Seite TOOJ´s anbietet und damit Kräfte für seine zerstörerischen Absichten einbindet.
Menschen am Tag TOOJ geboren sind in ihren Grundeigenschaften gelassen, phlegmatisch, respektvoll, voller Lebensfreuden, gemeinschaftsorientiert mit dem Bedürfnis, sich von den anderen durch besondere Hinwendung und durch Geschenke abzuheben. Sie wirken in der Gemeinschaft ausgleichend und harmonisierend und sind aus diesem Grunde auch sehr geschätzt. TOOJ-Geborene sind sehr sensitiv und emotionell, was ihnen auch zum Nachteil gereichen kann, wenn sie nicht bewusst damit umgehen. Ihre Bereitschaft zu geben ist Zeichen dafür, dass sie bereit sind, Materie loszulassen und Raum zu schaffen für Neues.
Schwächen der TOOJ-Geborenen sind ein labiler und unruhiger Charakter, in ihren Handlungen sind sie durch ihre Einseitigkeit und durch ihre Nehmerhaltung kurzsichtig, destruktiv, allein auf den eigenen Vorteil bedacht. Sie sind materialistisch veranlagt und neigen zu Unfällen. Sie haben die Tendenz, anderer Schuld zu übernehmen, mitzuleiden oder Mitleid zu erregen und in Selbstmitleid zu schmachten.
TOOJ-Geborene haben in ihrer Seelenanlage oft die Aufgabe, etwas für ihre Ahnen oder auch für ihre eigene frühere Lebenshaltung in Ausgleich zu bringen. Dies bringt sie oft in intensive Lebenslagen und lässt sie immer wieder das Erarbeitete verlieren. Ihre Haltung des Gebens und Beschenkens ist aus den dunklen Anteilen TOOJ‘s verbunden mit Absicht. Sie schenken, um Aufmerksamkeit zu erregen, um Verhaltensänderung des anderen zu forcieren, um großzügig zu erscheinen u.a.
Zeremonien:
Am Tag TOOJ erbitten wir durch Dankbarkeit und die Gabe den Ausgleich im Geben und Erhalten. Wir bitten um Vergebung für das, was wir durch unser Denken, Fühlen und Handeln in anderen auslösen. Dies bezieht sich auch auf geistigen, energetischen, materiellen Diebstahl, das ungefragte Nehmen von Energien, das Ausnützen von Gastfreundschaft, das Einbrechen in intime Bereiche eines anderen, das ungefragte, mediale Andocken eines anderen Menschen
So bitten wir durch unsere Opfergabe, durch das Ritual des Vergebens, durch eine bewusste Hinwendung zum zwischenmenschlichen Geben um die Befreiung von behindernden Belastungen und aus uns selbst aktivierten, blockierenden Kräften. Durch die Gabe beruhigen wir inneres und äußeres Ungleichgewicht. Wir stabilisieren unsere Existenz und erbitten vom göttlichen Schöpfer Erkenntnis und die innere Haltung, nicht zu erwarten, sondern in Vertrauen auf den göttlichen Kreislauf zu geben.
Im Ritual des Gebens und Vergebens können wir auch Gefahren jeglicher Art abwenden, die wir selbst durch fehlende Erkenntnis und durch die Grundhaltung ungefragten Nehmens heraufbeschworen haben (Unfälle, Leid, Angst und voreiliger Tod, Katastrophen, Rache, Schwarzmagie etc.)
Körperebene: Hände, Herz
Krafttier: die Hingabe der Haustiere, die uneingeschränkte Liebe des Hundes